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Interview mit Lea Melcher

Lea, hast du jemals in einer WG gewohnt?

Ja, das hab ich tatsächlich – hier in Deutschland und bei meinem Auslandsstudium in den USA. Leider war keine dieser Erfahrungen so lustig wie in meinem Roman „Das Karmagotchi“, vielleicht hab ich das Buch ja auch gerade deswegen geschrieben, um die Negativerfahrungen ein bisschen wettzumachen :).

Würdest du dein Studium hinschmeißen um deiner Kreativität freien Lauf zu lassen?

Ich habe momentan das Glück, dass sich beides ganz gut vereinen lässt, aber ich hoffe natürlich sehr, dass ich nach meinem Studium noch mehr Zeit zum Schreiben (und zum Illustrieren) habe!

Wie kam die Idee zu deinem neuen Buch °Das Karmagotchi° ?

Nachdem ich in „My Dead Sister‘s Love Story“ über Trauer und Familie geschrieben habe und mich in „Die Sehnsucht kommt leise“ mit meiner eigenen Depression auseinander gesetzt habe, war es für mich einfach mal an der Zeit, etwas Lustiges zu schreiben und ein bisschen Leichtigkeit zu üben. Serien wie „New Girl“ oder „Friends“ haben sicher auch einen Beitrag geleistet – und natürlich meine Erfahrungen aus der Zeit, als ich selbst in einem Start-up gearbeitet habe. In Zukunft würde ich die beiden Richtungen „schwere Themen“ und „Humor“ gerne verknüpfen, da sind sicher auch noch viele spannende Kombinationen möglich.

Beschreibe dein Buch in 3 Worten.

Chaotisch, lustig, entspannend

Wird es °My Dead Sister´s LoveStory° und/oder °Das Karmagotchi° auch als Taschenbuch geben?

Diese Entscheidung liegt beim Verlag – ich hoffe es natürlich, aber bis jetzt ist nichts geplant.

Wie hat sich der Schreibprozess für dich verändert zwischen deinem ersten Buch und dem aktuellen?

„My Dead Sister‘s Love Story“ habe ich noch ziemlich „drauflos“ geschrieben und bin meinen Gefühlen gefolgt, beim „Karmagotchi“ habe ich dann schon mehr vorausgeplant. Ich habe gemerkt, dass mir ein grobes Gerüst beim Schreiben ziemlich hilft – zu detailliert darf es aber auch nicht sein, sonst verliere ich die Faszination für die Geschichte. Außerdem funktioniert das Schreiben bei mir am besten, wenn ich den ersten Entwurf möglichst schnell zu Papier (oder besser in den Laptop) bringe und das Manuskript dann möglichst ein paar Wochen liegen lasse, bevor ich alles noch einmal komplett überarbeite.

Wann öffnet dein OnlineShop wieder?

Hoffentlich noch im Juli! Ich habe ein paar tolle Produkte in Planung!

Was bedeutet dir Selflove?

Lustig, dass du das fragst! Zur Wiedereröffnung meines Onlineshops wird es nämlich auch ein kleines illustriertes Heftchen zum Thema Selbstliebe unter dem Titel „Daily Reminders“ geben. Unter „Selbstliebe“ verstehe ich vor allem die Praxis, gut und gnädig zu sich selbst zu sein, also vielleicht auch eher „Self Care“. Man kann sich nicht zwingen, sich von einem Tag auf den anderen wundervoll zu finden, aber man kann kleine Übungen in den Alltag integrieren, um sich selbst ernstzunehmen und für sich zu sorgen.

Feminismus, bezeichnet du dich als Feministin und was bedeutet dir Feminismus?

Ich bezeichne mich auf jeden Fall als Feministin, das Thema ist mir sehr wichtig! (Umso mehr freue ich mich über diese Frage :). Ich finde, dass Ungerechtigkeiten zwischen allen Geschlechtern in unserer Gesellschaft bekämpft werden müssen – und Frauen sind beispielsweise in vielen Bereichen noch nicht mit Männern gleichgestellt. Männer, Frauen und alle anderen könnten sehr viel befreiter leben, wenn es keine Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts gäbe und wir aufhören würden, diese nach unterschiedlichen Maßstäben zu bewerten. Meiner Ansicht nach wird Feminismus auch oft missverstanden als etwas, das „nur“ Frauen etwas bringt, dabei fühlen sich auch viele Männer in den vorherrschenden patriarchalen Strukturen eingezwängt.

Wie wichtig ist dir Familie?

Familienkonzepte spielen eigentlich in jedem meiner Romane eine bedeutende Rolle. Dabei geht es mir nicht unbedingt um die Menschen, mit denen man genetisch verwandt ist, ich bin der Meinung, dass man sich seine Familie auch aussuchen kann – zu meiner gehört zum Beispiel seit einem Jahr meine kleine Katze Dino! Familie sind für mich die Personen, die durch Höhen und Tiefen für einen da sind.

Wie schwer war es für dich °Die Sehnsucht kommt leise° zu veröffentlichen?

In „Die Sehnsucht kommt leise“ setze ich mich mit den Depressionen auseinander, unter denen ich als Jugendliche gelitten habe. Für mich war die Veröffentlichung dieses besonderen Buches ein richtiger Befreiungsschlag. Seitdem kann ich die Vergangenheit viel besser ruhen lassen und auch das Schreiben für mich neu definieren. Das hat echt richtig gut getan! Über psychische Krankheiten zu reden und diese zu enttabuisieren halte ich für unglaublich wichtig.

Kaffee oder Schwarztee?

Schwarztee für immer!

Berge oder Meer?

Im Moment sehne ich den Sommerurlaub herbei, in dem ich mit meiner kompletten Großfamilie nach Dänemark fahre, deswegen muss ich die Frage momentan mit einem lauten MEER beantworten!

Liebe Lea, vielen dank für die Beantwortung meiner Fragen :)


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